CORONA - INVESTIEREN
MIT DER KRISE

CORONA - INVESTIEREN
MIT DER KRISE

Am 30. März, inmitten von Dynamik und Ungewissheit, wurde ich gebeten, die Coronakrise an den Märkten zu verorten, zu erklären und wenn möglich Empfehlungen abzugeben.

Dabei kann man getrost festhalten, dass eine Krise – beispielsweise die Coronakrise – mindestens auch in sofern eine Chance ist, dass das Interesse für das Börsengeschehen steigt – und sich Sparer die Frage stellen: „Ist das eigentlich was für mich?“

Die Börse ist für alle da

Ja, ist sie. Die Börse ist für fast alle da und mit einer besseren Aktienkultur in Deutschland wäre viel gewonnen. Die Deutschen sind zwar fleißige Geldwegleger – und vielleicht gehört ein Teil der horrenden Summen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und Sparbüchern ja Dir? – sie sind aber ausgesprochen mittelprächtig was das Geldanlegen betrifft. Das führt dazu, dass andere Nationen pro Kopf  weniger sparen, aber mehr Vermögen haben, weil sie cleverer sind, was die Geldanlage angeht. 

iPhones und Apple Aktien

Dabei ist das schon eigenartig. Auch in Deutschland bilden sich schließlich regelmäßig Schlangen vor Apple Stores, wenn neue Geräte in den Verkauf gehen und all die Fans oder auch nur Tagesschau-Zuschauer wissen, dass auf Apple Geräten eine riesige Marge ist, die bei Apple für große Gewinne sorgt. Man findet ein Unternehmen also überragend toll, ist bereit es mit eigenem Geld zu füttern – aber kaum jemand möchte einen kleinen Teil von Apple besitzen und die Marge zum Teil auch in die eigene Tasche bezahlen. Komisch, oder?

Aktien

Wie das geht? Mit einer Aktie. Eine Aktie ist nämlich überhaupt nichts Radioaktives, sondern einfach nur der verbriefte Besitz an einem Unternehmen. Wenn man alle Aktien besitzt, die ein Unternehmen je ausgegeben hat, gehört einem das Unternehmen vollständig. Und wenn man nur eine Aktie hat, ein ganz kleiner Teil. Aber immerhin.
Was passiert nun aber während einer Krise, wenn Aktien 30% fallen? Genau das, was Du denkst. Du besitzt immer noch einen genau so großen (oder kleinen) Teil eines Unternehmens, das Unternehmen ist nur in diesem Moment weniger wert.

Was das macht? Gar nichts. Solange Du nicht genau in diesem Moment Deine Aktien verkaufen musst oder willst.

Was Du machen sollst? Bei einem guten Unternehmen, das sich Deiner Meinung nach wieder erholen wird, einfach warten, bis das eingetreten ist. Klappt das denn?

Historie statt Kristallkugel

Bei einem guten Unternehmen wahrscheinlich ja. Wie gesagt, keiner hat die viel besungene Kristallkugel. Aber wenn nur panische Hysterie zu einem Kursabsturz geführt hat und nicht ein Qualitätsmangel beim Unternehmen, sollte man das auch an der Börse merken und Lust bekommen, ein gutes Unternehmen zu einem günstigen Preis kaufen zu können.
Sicher, jede Krise ist anders und neu aber es gibt natürlich dennoch Ähnlichkeiten im Verlauf. Vor der Finanzkrise 2008 sah es beispielsweise so aus:

Viele Jahre also in ruhigem und einträglichem Fahrwasser. In der Krise dann die Korrektur nach unten:

Und danach: Ist es lange Zeit wieder gut nach oben weitergegangen.

Was tun?

Am besten das, was auf der Hand liegt: kaufen, wenn die Preis gerade unten sind. Die 30% Einbruch sind schließlich ja nur ärgerlich für Sparer, die die Aktie schon hatten. Wer sie noch nicht hatte, kann eine Aktie, die vorher 100 € gekostet hat, für 70 € kosten. Warum das kaum jemand macht? Weil es psychologisch schwierig ist, gegen den panischen Strom zu schwimmen. Und, weil man natürlich nie vorher weiß, ob der Absturz schon vorbei ist und man wirklich ganz unten, also ganz günstig einkauft.
Das weiß man umgekehrt ja leider auch nicht. Wie lange es also noch nach oben geht und wann man mit maximalem Gewinn verkaufen kann.
Aber ist das nicht egal? Mir persönlich zumindest ist in einer Krise einerlei, ob ich mit 20%, 30% oder 40% „Rabatt“ einkaufe. In jedem Fall habe ich ordentlich Qualität für wenig Geld bekommen. Die Krise also als Chance.

Wenn man schon investiert ist?

Was tut aber der, der den Verlust erlitten hat? Wie oben geschrieben, hat er/sie ja gar nicht. Sieht nur im Depot für eine Zeitspanne mal wenig erfreulich aus. Wenn das Investment grundsätzlich gut ist, einfach investiert bleiben. Dazu nur drei Denkanstöße:
1. Du solltest wissen, dass Du nach Verlusten von 50% einen Gewinn von 100% brauchst, um wieder bei 100% zu sein. Das hat nichts mit der Börse, sondern einfach nur mit Mathematik zu tun:

2. Wenn Dein Investment gut war und ist und Du nicht benötigte Liquidität hast, überlege doch, nachzukaufen. Warum solltest Du Dir eine Chance entgehen lassen, nur weil Du schon investiert bist?

3. Halte nicht an Investments fest, die nicht hochwertig sind. Die Idee „jetzt hat mich das Investment so nach unten gerissen, jetzt werde ich den Teufel tun, das zu tauschen, bevor ich nicht zumindest meinen Verlust wieder ausgeglichen habe“ ist Quatsch. Wenn Du Dir sicher bist, dass Dich ein anderes Investment schneller wieder auf Kurs bringt, nimm die Verluste mit und such Dir ein besseres Investment aus.

Aber wenn ich verkaufen MUSS?

Na ja, wenn Du musst, dann musst Du. Dein Ärgernis ist dann nachvollziehbar. Der Fehler war dann aber nicht, dass Du überhaupt investiert hast, sondern, dass Du in eine schwankende Anlage wie eine Aktie investiert hast und nicht genügend Anlagedauer einkalkuliert hast, dass Du eine Krise in Ruhe abwarten kannst. Der Fehler lag dann also in der Planung – oder wie man in der Branche sagt: in der strategischen Asset Allokation. Dazu im nächsten Video mehr.
Das musst Du natürlich nicht allein tun, sondern kannst Dich von einem Berater beim Planen unterstützen lassen. Mindestens für den sollte eine „strategische Asset Allokation“ alltäglich sein. Falls es das nicht ist, würde ich verfahren wie bei einem enttäuschenden Investment: tauschen.

Timing

Der richtige Zeitpunkt einzusteigen ist – vorausgesetzt der Planungshorizont stimmt – immer jetzt. Auch ein ganz toller Berater hat weder die Kristallkugel noch das Wahnsinnsgeheimwissen, wann man ideal einkauft und verkauft. Er sollte Dir aber sagen können, welches Investment ein gutes ist und er sollte argumentieren können, warum er der Meinung ist. Wenn das Hand und Fuß hat, ist die Königsdisziplin nicht zu verkaufen, wenn alle verkaufen, sondern an Investment und Strategie festzuhalten. Mit dem Gewinn an der Börse geht das nämlich häufig an wenigen Tagen und sehr schnell.

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